„Du hast deinen persönlichen Glauben in die Waagschale geworfen und bist in der Liebe zu den Geschwistern und im Vertrauen zu Gott tätig gewesen“, mit diesen Worten verabschiedete Apostel Franz-Wilhelm Otten am Mittwoch, dem 6. Oktober 2021 Priester Eckhard Eigenfeld in den Ruhestand. Eckhard Eigenfeld war insgesamt 41 Jahre als ehrenamtlicher Amtsträger tätig, davon 34 Jahre als Priester und 7 Jahre als Vorsteher der Gemeinde Jülich. Zukünftig wird Priester Jörg Saballus die Leitung der Gemeinde übernehmen.
Als Grundlage für den Gottesdienst diente ein Bibelwort aus Matthäus 24, 40.41: „Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben. Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben.“
In diesem Kapitel des Matthäusevangeliums spreche Jesus über die Wiederkunft, von der niemand wisse, wann das sein werde. Aber aus der Formulierung sei zu schließen, dass es ein völlig normaler Tag sein werde.
Die Bilder, die hier beschrieben seien, könnten als Zustände in der Kirche gedeutet werden.
Die auf dem Felde stünden für Gebiete, wo das Wort Gottes ausgesät werde und sich daraus Wachstum entwickle. Im zweiten Beispiel werde Vorhandenes bearbeitet. Es gebe zwar kein großes Wachstum mehr, aber Bestehendes werde gestaltet. Im Lukasevangelium sei noch die Rede von denen, die auf einem Bette liegen, wovon einer angenommen, der andere preisgegeben werde (Lk. 17, 34). Dieses Bild symbolisiere eine ruhende Kirche, z.B. in Ländern, in denen christliche Religionsausübung nicht möglich sei oder in Gemeinden, wo keine Amtsträger vorhanden seien.
„Die äußeren Umstände spielen keine Rolle, aus allen Zuständen wurden Menschen angenommen“, folgerte Apostel Otten. Entscheidend für die Vollendung und Annahme sei der Glaube an die Grundwahrheiten des Evangeliums und die tätige Liebe zu Gott und dem Nächsten.