Am 17. August 2022 besuchte Bezirksapostel Rainer Storck die Gemeinde Wassenberg; der Gottesdienst wurde auf alle Gemeinden des Bezirks Aachen übertragen und konnte auch über YouTube empfangen werden. Als Grundlage für den Gottesdienst diente das Bibelwort aus Matthäus 13,52: „Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Altes und Neues hervorholt.“
Der Hintergrund des Bibelwortes sei ein Dauerzwist zwischen Jesus und den Schriftgelehrten über das mosaische Gesetz gewesen. „Jesus wollte das Gesetz nicht aufheben, sondern erfüllen. Die Schriftgelehrten wollten ihm aber nachweisen, dass er die Gesetze nicht hielt und deshalb nicht Gottes Sohn sein konnte“, so der Dienstleiter.
Das Mosaische Gesetz habe vier Eckpunkte gehabt.
- Gott alleine anzubeten und ihm die Ehre zu geben.
- Die Gebote der Liebe zu erfüllen „Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller deiner Kraft.“ (6. Mose 6,5) und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (3. Mose 19,18)
- Die Zehn Gebote einzuhalten.
- Zu diesen Gesetzen seien von den Schriftgelehrten im Laufe der Zeit umfangreiche Vorschriften entwickelt worden, in denen das Verhalten bis ins Einzelne vorgeschrieben worden sei. Die Einhaltung dieser Vorschriften sei den Schriftgelehrten wichtiger gewesen, als die Gesetze selbst.
Jesus habe die mosaischen Gebote erfüllt, in ihm sei die Liebe Gottes in Vollendung sichtbar geworden. Der Zwist zwischen Jesus und den Schriftgelehrten habe sich aus den umfangreichen Vorschriften ergeben, gegen die Jesus manchmal verstoßen habe, als er beispielsweise einen Kranken am Sabbat heilte.
Jesus habe aber auch durch die Berufung von Aposteln und die Stiftung des Heiligen Abendmahls Neues geschaffen.
Die ersten drei Punkte des mosaischen Gesetzes seien auch heute noch unverändert gültig und im Zusammenleben in der Kirche seien auch heute noch Regeln und Vorschriften nötig.
Aber Kirche müsse sich entwickeln und dabei gehe es nicht nur um Richtlinien und Regeln, auch die Lehre müsse sich entwickeln. Das sei schon so zu der Zeit der ersten Apostel so geschehen. Die Begegnung mit dem Hauptmann Cornelius habe Apostel Petrus erst gezeigt, dass Jesus für alle Menschen gekommen sei (Ap.g. 10). Auch in der Neuapostolischen Kirche habe es in den letzten Jahren Veränderungen gegeben, beispielsweise sei ein neues Taufverständnis entwickelt worden. „Kirche braucht Entwicklung, aber über allem steht Gott und seine Gebote“, so Rainer Storck.