Am Mittwoch, dem 30. Juni 2021 diente Bischof Ralf Flore in der Gemeinde Herzogenrath-Kohlscheid mit dem Wort aus Sprüche 25, 21.22: „Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser, denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der Herr wird dir’s vergelten.“
Einem Hungernden Brot und einem Dürstenden Wasser zu reichen entspreche dem normalen Verhalten gegenüber dem Nächsten, dem man in Gastfreundschaft begegne. Das Bibelwort gehe aber weiter, denn es spreche von dem Feind, also jemanden, den man hasse, der einem schaden wolle oder auch bedrohe. Damit gehe diese Aufforderung über normales Verhalten, sogar über menschliche Kräfte hinaus und sei nur zu erfüllen, wenn man Orientierung an Gott nähme. Orientierung biete das Wort vom Altar und das Leben Jesu, der auch Anfeindungen erlebt habe, aber dennoch liebte und vergab.
„Nur wenn unsere Liebe zu Gott größer ist, als der Hass auf einen Feind, wird es uns gelingen, dieses Gebot zu erfüllen“, sagte Bischof Flore.
Brot und Wasser seien die Symbole für die Grundbedürfnisse eines Menschen. Einem Feind in diesem Sinn Brot und Wasser zu geben bedeute für ihn und sein seelisches Heil zu beten, ihm zu vergeben und ihm mit Freundlichkeit zu begegnen. Dann empfange der Feind etwas, das er nicht vermutet habe, dann würden feurige Kohlen auf seinem Haupt gesammelt.
„Wenn ich einem Feind so begegne, kann ich ihm eine Hilfe für sein ewiges Heil sein. Denn jeder Mensch ist von Gott geliebt und Gott will das Heil für alle Menschen“, schloss der Dienstleiter